Sie halten uns in beschaulichen niederbayerischen Behausungen, googeln uns mit Satelliten die Suppe aus dem Teller, lauschen sich an unseren Telefonen das Schmalz aus den Ohren und klauen uns unsere selbst ausgedachten Computerkennwörter.

Sie versuchen uns mit gelben Engeln ihre Autos zu verkaufen, beunruhigen uns mit Meldungen, dass in Krankenhäusern mehr Menschen sterben als im Straßenverkehr (wer hätte das gedacht!), und äthern uns Dschungel- und Casting-Shows ins Wohnzimmer, um unsere Gehirne an weiterem Wachstum zu hindern.

Sie füttern uns mit Tütensuppen und Dosenfischen, unterhalten uns mit Phones und Apps und geben CSU-Politikern Doktortitel, um sie ihnen später wieder nehmen dürfen. Sie haben unser Rudel-, Ernährungs- und Paarungsverhalten umfassend analysiert und fragen uns trotzdem an Elektrofachmarktkassen weiterhin nach längst bekannten Postleitzahlen.

Insgesamt eine durchaus aufwändige Versuchsanordnung, bei der sie uns den Großteil unserer Lebenszeit mühsam ein wenig Geld sparen lassen, welches sie dann bei fröhlichen Investmentspielchen wieder verjubeln.

Freilich wissen wir bis heute nicht, was sie uns in unseren Gute-Nacht-Tee, -Schoppen oder -Bierkrug tun, damit wir am nächsten Morgen nicht kollektiv mit den Köpfen gegen die Laborwände rennen, sondern uns händeklatschend darüber freuen, dass die Winterpause der Bundesliga endlich zu Ende ist und sie wieder Fußball für uns spielen lassen.

Sie lassen uns mit Autos fahren und mit Flugzeugen fliegen und wissen immer, wo wir sind. Sie geben uns Netzanschluss und Online-Shops und wissen immer, was wir sind. Sie verschreiben uns Tropfen und Pillen und wissen immer, warum wir sind.

Sie müssen viele sein und mächtig – und wer weiß, ob wir je erfahren, wer sie sind.