Während in Weitwegistan ein paar völlig Religionsverirrte scheinbar geist- und gewissensbefreit vor sich hin köpfen, treffen sich die bedeutendsten Witzbolde unserer Republik unbeeindruckt zum alljährlichen Kasperlfrühschoppen am Aschermittwoch. Und während hinter dem scheinbar dicken Vorhang ein Haufen Ukrainer mit russischem oder europäischem Migrationshintergrund sich gegenseitig die Fenster und Eingeweide aus den jeweiligen Behältnissen rummsen, wedeln die politischen Spaßvögel traditionsbewusst mit ihren Weißbierzeptern lustige Sätze mit fragwürdigen Ausrufezeichen in die parteibefreundete und schafsgehorsam johlende Bierzeltherde. Wobei die deutsche Sprache vielerorts freilich einen besseren Umgang mit sich selbst verdient hätte als beim Ge- bzw. Missbrauch parolenschwangerer Aschermittwochsredner. Hätte die Sprache in diesen Tagen Körper und Seele, läge sie wohl längst auf der Burnout-Liege unserer Simbacher Psychotherapie.
So hörten wir also in Passau ein fröhliches „Seid Ihr alle da“ aus der Zipfelmütze von unser aller Horst und man konnte fast den kleinen Franz Josef im Himmel mit den kurzen Armen über dem halsbefreiten Haupt vor Freude klatschen sehen – zumindest jener Teil der Bevölkerung, der davon überzeugt ist, dass die Apostelamigos da droben jedem, der ein „C“ im Parteinamen trägt, sowieso eine Wolke mit Aussicht freihalten, auch wenn der Kamerad mit dem Klumpfuß berechtigten Anspruch auf einige Exemplare erheben könnte.
Währenddessen plärren die Parteirübezähler aller anderen, also in Bayern unbedeutenden politischen Geschwader so laut „Fürchtet Ihr den schwarzen Mann“ ins Mikrophon bis sie vor sich selbst davonlaufen, hauptsache Väterchen Strauß hat da oben seinen Spaß und seine Nachfahren einen Grund ihre blauweißrautigen Fähnchen durchs Gelände zu schwingen.
Schade nur um den Aschermittwoch und die viele Zeit, die unsere Volksvertreter auch sinnvoll hätten nutzen können. Wie viele Modellautos hätte man bauen und Einstellungsverträge für Familienmitglieder schreiben können während der gemeine Ausländer immer noch gratis durchs Ländle tuckert. Prost!