Jawohl – Bäume sind Schweine. Sträucher sowieso. Da steht das vor sich hinschweigende Gepflänz das ganze Jahr über keinwässerchentrübend in den fein gewienerten Gärten bravbayerischer Siedlungsbiedermänner um plötzlich im Herbst eine Sauerei zu veranstalten, die ihresgleichen sucht. In einem Akt hemmungsloser Willkür und Windanfälligkeit werfen die botanischen Schmutzfinken ihren sichtbar von erster Fäulnis befallenen Laubschnickschnack genauso ziel- wie respektlos in das auf eine Standardlänge von dreizehn Millimetern geschniegelte Rasengrün, um auf diese Weise den keimfreien Hygieneheinrich aus ökologischer Einfamilienhaushaltung regelmäßig aus dem Haus und in den Wahnsinn zu treiben.

So kämpfen derzeit zahllose ordnungsgesteuerte Zwangspedanten mit Sagrotanhintergrund vielerorts in Aldiletten und feingenoppten Gummihandschuhen bis an die Zähne mit Massenvernichtungsrechen und Nahkampfbesen bewaffnet ein schier aussichtsloses Gefecht gegen die Unbarmherzigkeit außer Rand und Band geratener Dreckslinden, Saubuchen und Arschkastanien. Dort, wo deren widerliche Abwürfnisse nicht einmal vor mundgeleckten Terrassenfliesen oder Yves-Saint-Laurent-gepflasterten Luxusgarageneinfahrten Halt machen, ist dem vielblättrigen Feind ohnehin nur mit schwerem Gebläse oder Gesäuge beizukommen.

Was bildet sich der deutsche Baum eigentlich ein? Und wo kämen wir hin, würde jeder von uns genauso seine Klamotten überall dort von sich schmeißen, wo er gerade herumsteht und wie es ihm gerade passt – von heimischen Kinderzimmern einmal abgesehen, wo es längst geduldeter Brauch scheint?

Und als Gipfel des Gipfels schaffen es manche Blödbirken und Strunzdummsträucher nicht einmal, ihren Kompost im eigenen Garten abzuwerfen, sondern riskieren bei der grob fahrlässigen Besudelung des Nachbargrundstücks mit ihrem schrumplig welken Astbewuchs, einst als Auslöser des dritten Weltkriegs in die Geschichtsbücher einzugehen.

In diesem Sinne: lieber ein Blatt im Beet als ein Brett vorm Kopf! Der Friede sei mit Euch.