Vorbei sind die Tage, an denen sich der merinoschafige Schurwollmantel neben der nackenbepelzten Steppdaunenjacke im sanften Aroma emissionsfreundlicher Mottenkugeln über die Sommermonate im Kleiderschrank hängen lassen konnte. Auch Omas handgestrickte Ringelsocken comebacken nun zusammen mit dem rüsselwärmenden Angoraschlüpfer aus den unendlichen Tiefen lange verschlossener Kommodenschubladen, denn der Winter droht hart zu werden.
Dabei können wir uns glücklich schätzen, dass die Fernsehdiskutierereien rund um den Streit, wessen Hintern den amerikanischen Präsidententhron demnächst besetzen soll, zu einer Zeit gesendet werden, zu der das gewöhnliche Rottaler Nasenlochpaar gleichmäßig kleine Dellen ins Federkopfkissen zu blasen pflegt. Bei laufendem Bildgerät aus Versehen auf dem Kanapee Eingeschlafene wurden nach dem TV-Duell schließlich von Frostbeulen auf dem Bildschirm und Eiszapfen an der Fernbedienung überrascht, denn selbst ein technischer Apparat friert bei der Gewissheit, wer da künftig der Erde Zepter über seine Antennen schwingt.
Einer wird´s wohl werden. Die Clinton in unschuldsheuchelndem Gesamtweiß oder der Trump mit höchst selfiegeeignetem Dauer-Duckface. Mit einem gut gemeinten Vorschlag, lieber Ariels Clementine gegen Heino mit den schwarzbraunen Haselnüssen um das Amt kämpfen zu lassen, würden wir womöglich organisationstechnisch scheitern, wenn es auch optisch kaum auffallen würde – ein stylisches Upgrade Frau Clintons freilich vorausgesetzt.
Aber – selber schuld, der amerikanische Amerikaner – wer sich freiwillig auf den kalten Stein hockt, hat am Ende eben nur noch die Wahl zwischen Hämorrhoiden und einer ausgewachsenen Analthrombose. Und – so muss die abstimmungsberechtigte Amerikanerin in der Wahlkabine halt nun die Oberschenkel kräftig zusammenzwicken in der ständigen Angst vor dem gelbhaarigen Gefühlstroll, der plötzlich mit seinen Giergriffeln unter dem Tisch hervorkriechen könnte.
Ein amerikanischer Präsidententhron möchte ich nicht sein. Egal wessen Gesäß mich bald besäße, ich fühlte mich verarscht.